Nana Hellwege und Katrin Hellwege: Die Hellweges entwerfen und verkaufen ihre Schmuck-Unikate in schönster Citylage – heute ein Luxus.

Mit ihrer Begeisterung für Schmuck konnte sie nichts anderes werden. „Ich trage immer Schmuck“, sagt Katrin Hellwege.

So selbstverständlich wie Schuhe und Schal. Für tolle Steine haben sie und ihre Mutter Nana eine Vorliebe und sind stolz auf seltenen Turmalin, Aquamarin oder Bernstein in besonderen Farben. Hellwege klärt auf: „Die Unterscheidung zwischen Edelstein und sogenanntem Halbedelstein irreführend, denn allein die Ritzhärte entscheidet über diese Bezeichnung. Sie besagt nichts über den Wert. Ein Turmalin in einer sehr seltenen Farbe kann kostbarer sein als ein Rubin.“ Die Härte des Steins ist bei ästhetischen Fragen eigentlich ohne Belang, denn das geliebte Funkeln entsteht durch den Schliff. Und das Besondere an Schmuckstücken entsteht durch Details. So fertigen die Hellweges stets eigene Verschlüsse, die formal zum Schmuckstück passen und manchmal verblüffende Techniken haben. Ausgefallene Stücke zeigt sie nur im Laden, nicht auf Fotos, denn schon einige Male hat sie Kopien ihres Designs gesichtet. Nana Hellwege und Katrin Hellwege lassen sich nicht beirren – so wenig wie ihre Kunden. Diese schätzen bei ihrem Schmuck allein schon den Wert des Designs.

Dass Nana Hellwege zu den Pionieren im stilwerk zählte, als dieses Mitte der 1990er Jahre gegründet wurde, war ebenfalls ein klares Bekenntnis zum Design. Das Zentrum ihres Showrooms in der obersten Etage dominierte ein golden lackiertes Relikt der alten Mälzerei, in deren denkmalgeschützten, restaurierten Gemäuern das stilwerk Raum gefunden hatte. 1999 entschloss sich Tochter Katrin, ins Geschäft einzusteigen.

Goldschmiedin ist sie trotzdem erst auf Umwegen geworden. Als Juristin übte sie ihren Beruf zunächst an der Seite der Geschäftsführung der Firma Niessing aus – eine ambitionierte Schmuckmanufaktur mit hohem Designanspruch. Dort entstand der Wunsch, den Beruf der Mutter auszuüben – aber nur auf dem soliden Weg einer Goldschmiedelehre. Heute haben Mutter und Tochter Hellwege ihr Geschäft in der City. „Ein Luxus“, sagt Katrin Hellwege. Nicht nur für sie, sondern genauso für den Standort. Denn inhabergeführte Läden in Citylage sind selten geworden. Hellwege bedauert, dass die Innenstädte auf der ganzen Welt sich immer mehr gleichen, weil sich nur noch Filialisten großer Marken die Lagen leisten können.