Schmuck ist etwas Individuelles. Deshalb zählt bei der Wahl eines Steins weniger sein Wert als vielmehr sein spezielles Schimmern und die Farbe.

„Das Auge lässt sich nicht betrügen,“ sagt Goldschmiedin Katrin Hellwege und ermutigt ihre Kunden, bei der Wahl eines Steins auch ihrer Intuition zu vertrauen. Sie zeigt einen Amethyst aus Uruguay, in dessen Farbspiel sich ein dunkles Pink mischt. Gerade im direkten Vergleich verschiedener Steine derselben Varietät erkennen auch Ungeübte die Unterschiede. Nicht selten entscheidet sich das Auge für den besten und damit (leider) meist auch teuersten Edelstein. Dabei wird offiziell schon seit 1953 nicht mehr zwischen Edel- und Halbedelstein unterschieden.

Unterscheidungskriterium war bis dahin lediglich die Härte eines Edelsteins, und als solche galten vor allem Diamant, Rubin, Saphir und Smaragd. Die Härte sagt jedoch nichts über den Wert eines Edelsteins aus. Dieser bemisst sich neben seiner Reinheit auch daran, wie häufig er vorkommt, wie selten seine Farbe ist – und wie nachgefragt er ist. So sieht es nicht nur die Goldschmiedin, die ihr Atelier mit ihrer Mutter Nana Hellwege in den Colonnaden in Hamburgs Innenstadt betreibt. Es ist ein Bewertungskriterium, das sie mit ihrer Branche teilt.

Auf die Frage, welcher Edelstein sie am meisten fasziniert, nennt sie den Turmalin, der überraschende Farben haben kann: Karibikblau, Meergrün, Himmelblau. Neben den sogenannten Mozambique-Paraiba-Turmalinen begeistert sich Katrin Hellwege für Turmaline der Farbe „Hot Pink“. Die allerdings werden ebenfalls sehr selten. Entdeckt sie so einen, gilt: „Sofort kaufen!“

Auch bei Ketten und Armbändern setzt Hellwege auf Individualität. Sogar ihre Verschlüsse sind selbst gefertigt, „sie sind Teil der Gestaltung“. Halsketten würden beim Tragen „wandern“ – sollte bei Hellweges Ketten mal der Verschluss nach vorn rutschen, ist das Dekolleté mit ihm dennoch gut geschmückt.